Zentrales Kommunikations-Tool
Das BRZ und das LFRZ setzten gemeinsam mit dem Kunden das neue AMS-Intranet um.
06. Februar 2025
Mit HORA hat das LFRZ ein Tool für alle Fälle umgesetzt HORA, das international anerkannte Vorzeigeprojekt zur Darstellung von Naturgefahren, unterstützt Einsatzkräfte und Versicherungen mit präzisen Informationen. Ein herausragendes Beispiel für die erfolgreiche Umsetzung von Public-Private-Partnerships.
Im September letzten Jahres kam es in Niederösterreich zu schweren Unwettern, die zu erheblichen Hochwasserproblemen und heftigen Überschwemmungen führten. In dieser kritischen Situation nutzten die freiwilligen Feuerwehren einen innovativen Online-Dienst, der auf einer Landkarte darstellte, welche Gebiete hochwassergefährdet waren. Dieser Dienst ermöglichte es den Einsatzkräften, die Lage präzise einzuschätzen. Auf der Karte konnten sie grob ausloten, welche Straßen eventuell noch mit Fahrzeugen befahrbar waren und welche vielleicht nur noch mit Booten erreicht werden konnten. Besonders wertvoll war die Information darüber, wo vielleicht Evakuierungen notwendig waren. Durch die Nutzung dieses Online-Dienstes konnten die freiwilligen Feuerwehren ihre Einsätze effizienter planen und koordinieren. Sie wussten genau, wo sie ihre Ressourcen am besten einsetzen konnten, um Menschen zu retten und Schäden zu minimieren. Die Visualisierung der Hochwassergebiete half ihnen, schnell Entscheidungen zu treffen und die Sicherheit der Einsatzkräfte zu gewährleisten.
Der beschriebe Online-Dienst nennt sich HORA, wobei diese vier Buchstaben für Natural Hazard Overview & Risk Assessment Austria stehen. HORA zielt darauf ab, die Risikowahrnehmung der Bevölkerung zu schärfen, bietet mit dem HORA-Pass aber auch ein nützliches Tool für Versicherungsunternehmen. Daneben unterstützen die integrierten Normen-Standortabfragen Zivilingenieure in ihrer täglichen Arbeit. Die WebGIS-Anwendung wurde bereits 2006 als Public-Private-Partnership-Projekt zwischen dem Landwirtschaftsministerium und dem Versicherungsverband Österreich initiiert. Das Land-, Forst- und Wasserwirtschaftliche Rechenzentrum oder kurz LFRZ sorgte dabei für die Konzeption und die technische Umsetzung der Lösung. Seither verantwortet es auch den Betrieb, die Wartung und die laufende Weiterentwicklung von HORA. Um technisch stets state-of-the-art zu bleiben, gab es seit der Produktivsetzung mehrere Relaunches. Die letzte größere Überarbeitung wurde Anfang 2024 abgeschlossen, als HORA auf Basis von bgis neu aufgesetzt wurde. Dabei handelt es sich um einen vom LFRZ in Kooperation mit dem Umweltbundesamt entwickelten WebGIS-Basisclient basierend auf OpenSource Frameworks, einem einheitlichen Design mit Komponenten aus dem BundesCI, bei dem hohe User-Freundlichkeit und höchstmögliche Barrierefreiheit im Vordergrund stehen. Zusätzlich werden die Nutzung von mobilen Endgeräten und Touch-Bedienung unterstützt.
Während 2006 lediglich Hochwasserzonierungskarten abrufbar waren, umfasst HORA heute neben Karten zu Hochwasser, Erdbeben, Sturm, Blitz, Hagel und Schnee auch laufend aktualisierte Informationen zu Gewässerpegelständen, aktuellen Erdbebenereignissen und tagesaktuelle Windspitzenkarten. Durch die Implementierung von HORA 3D im Jahr 2023 stehen erstmals österreichweit dreidimensionale Simulationen von Hochwasserereignissen zur Verfügung. „Mit HORA zeigen wir gemeinsam mit unserem technischen Umsetzungspartner LFRZ eindrucksvoll, wie moderne Technologien und innovative Online-Dienste in der Praxis genutzt werden, um in Notsituationen effektiv handeln und Leben retten zu können“, freut sich Heinz Stiefelmeyer, Abteilungsleiter Hochwasserrisikomanagement im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft. Die Implementierung weiterer 3D-Simulationen u. a. für Starkregenereignisse, Hagel und Schnee ist für die nächsten Jahre geplant.