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Mitten ins Ziel

06. Februar 2025

Das LFRZ und das BRZ haben eine Internet-Applikation für die Beschussämter entwickelt, die deren Arbeitsalltag effizienter gestaltet. Erfahren Sie, wie diese Lösung die Prüfverfahren für Handfeuerwaffen und Munition optimiert und die Digitalisierung vorantreibt.

Beschussamt

Für die Überprüfung von Handfeuerwaffen und Patronen sind in Österreich die Beschussämter zuständig. Neben Waffen für zivile Einsatzzwecke wie etwa die Jagd oder zur Sportausübung werden auch Böller und Vorderlader für Schwarzpulver, mit denen die Traditionsvereine Salutschüsse abgeben, getestet. Außerdem muss jede Munition, die gewerblich für Jagd- und Sportzwecke vertrieben wird, einer Typen- und Fabrikationskontrolle unterzogen werden. Die erfolgte Prüfung wird durch Anbringen eines amtlichen Beschusszeichens an der Waffe bzw. durch ein Prüfzeichen auf den Munitionspackungen gekennzeichnet. Die Beschussämter sind formal Dienststellen des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft und es gibt je eines in Wien und eines in Ferlach, Kärnten.  

Effiziente Abwicklung 

Jährlich werden in etwa 300.000 Waffen zum Beschuss eingereicht und außerdem rund 2.000 Anträge auf Typenprüfung und Druck- sowie Geschwindigkeitsmessung gestellt. Das LFRZ hat im Auftrag des Ministeriums für die Beschussämter gemeinsam mit dem BRZ eine Java-basierte Internet-Applikation entwickelt. Das neue System ermöglicht eine gesetzeskonforme elektronische Bearbeitung und Abwicklung dieser Einreichungen, basierend auf den relevanten Gesetzestexten wie dem Beschussgesetz und der Beschussverordnung. Darüber hinaus können damit Berichte und Statistiken, wie beispielsweise zu Beschusszahlen und Einreichungen, erstellt werden.

Zahlreiche Herausforderungen

„Unser Ziel war es, eine für die Beschussämter maßgeschneiderte Lösung zu entwickeln, die sowohl die Bearbeitung von elektronisch als auch auf Papier gestellten Anträgen ermöglicht“, erklärt Gerhard Schiller, Experte Software-Entwicklung im LFRZ. Außerdem war es unser Wunsch, einen durchgängigen Workflow vom Formularservice in den ELAK weiter ins digitale Beschussamt und zurück in den ELAK zu haben“, hält Thomas Dietrichsteiner, Leiter Beschussamt Wien, fest. „Diese Neuentwicklung stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Digitalisierung und Effizienzsteigerung der Beschussämter dar.“

Automatisierung von Prozessen 

Die benutzer:innenfreundliche Anwendung unterstützt die Mitarbeiter:innen der Beschussämter bei der Durchführung der behördlich vorgeschriebenen Prüfverfahren und dem Schriftverkehr mit den Antragsteller:innen. Die Kalkulation, die Rechnungserstellung sowie die Erstellung von Bescheiden und Beilagen wurden mit der Applikation automatisiert. Auch die Stammdatenverwaltung, also etwa die Verwaltung von Tarifposten, Stundensätzen oder Prüfstätten, wird in der neuen Applikation abgewickelt. Zusätzlich wurde das Dokumentenmanagement optimiert. Das geschieht mittels Einbindung des bewährten elektronischen Formularservices des BRZ und einer Schnittstelle zum Elektronischen Akt im Bund, dem ELAK. „Die Protokollierung kann nun direkt im ELAK erfolgen, was die Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen und Bearbeitungsschritten gewährleistet“, freut sich Harald Maderbacher, Leiter des ELAK Competence Centers im BRZ. „Mit streng geregelten Zugangsbeschränkungen wurde ein deutlich höheres Maß an Sicherheit eingerichtet. Gerade in diesem sensiblen Bereich ist es essenziell, dass vertrauliche Daten wie technische Spezifikationen und Gutachten optimal geschützt aufbewahrt werden.“